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Das Dilemma der Sommerzeit
04. Dezember 2023

Das Dilemma der Sommerzeit – wie die Zeitumstellung den Eigenverbrauch reduziert

 

Baar, 24. November 2023 – Die Sommerzeit hat nicht nur Auswirkungen auf unsere Uhren, sondern auch auf unseren Energieverbrauch. Eine kürzlich durchgeführte Studie von Solar-Experten der Swiss Renewable Solutions AG zeigt, dass Gewerbebetriebe mit Photovoltaik-Systemen aufgrund der Sommerzeit-Umstellungen rund 2,2-2,5% ihres wertvollen Eigenverbrauchs verlieren. Das entspricht einer ansehnlichen Batteriekapazität und wirft ein neues Licht auf das bisher oft übersehene Dilemma der Sommerzeit. So gehen 2,2-2,5% der vor Ort produzierten Energie verloren, die ohne Sommerzeit direkt vor Ort hätten genutzt werden können. 

 

Gewerbebetriebe in der Schweiz und in Deutschland, in den Anwendungsbeispielen in Dagmersellen und Strassfurt, stehen vor der Herausforderung, ihren Energieverbrauch sorgfältig zu managen, um die Vorteile ihrer Photovoltaik-Anlagen voll auszuschöpfen. Doch die jährliche Sommerzeit-Umstellung wirft einen Schatten auf diese Bemühungen.

 

Untersuchungen an Beispielen

Um das Thema genauer zu beleuchten, haben Experten der Firma Swiss Renewable Solutions AG jeweils ein Gewerbe in Dagmersellen und in Strassfurt ein wenig genauer angeschaut. Dasjenige in Dagmersellen weist jährlich einen Verbrauch von rund 667 MWh auf. Die firmeneigene Solaranlage produziert ca. 420 MWh pro Jahr. Der Autarkie-Grad beträgt durchschnittlich also rund 40%.

In Strassfurt werden jährlich 736 MWh produziert, während über 1’500 MWh verbraucht werden. Der Autarkiegrad beträgt rund 34%.

 

Die im Rahmen der Untersuchung betrachteten Beispiele entsprechen Standard-Gewerben mit grossem Eigenverbrauch zwischen 8 und 18 Uhr. Bei der Umstellung auf Sommerzeit zeigt sich in beiden Fällen ein deutlicher Rückgang des Eigenverbrauchs. Statt der möglichen 65,7% / 72,1% beträgt dieser in der Sommerzeit lediglich 63,5% / 69,6%. Das entspricht einem relativen Verlust von rund 3,5% bzw. 3,6%. Um diesen Verlust abzufedern, wäre eine Batterie mit grosser Speicherkapazität nötig.

 

Erkenntnisse

Die Untersuchung ergab, dass der Einfluss der Sommerzeit auf den Eigenverbrauch stark vom Verbrauchsprofil abhängt. Je mehr Abendverbrauch ein Unternehmen hat, desto mehr profitiert es von der Sommerzeit. Jedoch sind die Gewerbebetriebe, die sich in einem Standardprofil mit Hauptaktivitäten von 8 bis 18 Uhr befinden, die wahren Verlierer. Für sie hat die Sommerzeit deutlich negative Auswirkungen.

Um den Eigenverbrauch auf dem gleichen Niveau halten zu können, müssten Batterien mit 50 / 150 kWh Kapazität eingebaut werden. Dies entspricht einer Investition von ca. 35’000 Franken / 150’000 Euro. Unternehmen mittlerer Grösse, die eine PV-Anlage besitzen oder bauen, kostet die Sommerzeit in rund 10 Jahren also rund 35’000 Franken / 150’000 Euro (danach braucht es eine neue Batterie).

Diese Erkenntnisse verdeutlichen, dass die Auswirkungen der Sommerzeit-Umstellungen nicht zu unterschätzen sind, insbesondere für Gewerbebetriebe*, die auf Photovoltaik-Systeme angewiesen sind, um ihren Energiebedarf durch kostengünstige Energie zu decken. Es ist also an der Zeit für eine intensivere Diskussion über die Vor- und Nachteile der Sommerzeit, insbesondere im Kontext der steigenden Bedeutung erneuerbarer Energien und des Energiewandels. Unternehmen und Energieexperten müssen gemeinsam nach Lösungen suchen, um den Verlust an Eigenverbrauch zu minimieren und die volle Leistungsfähigkeit ihrer Photovoltaik-Systeme zu gewährleisten.

Die Debatte rund um die Sommer-Winterzeit ist also mehr als eine Frage der Uhren – sie hat auch erhebliche Auswirkungen auf die Energiewirtschaft und die Umwelt. Nun gilt es, die Auswirkungen genauer zu betrachten und die richtigen Maßnahmen zu ergreifen, um den Wandel zu einer nachhaltigeren Energiezukunft voranzutreiben.

 

*Es wurden auch Haushalte untersucht: auf jene mit einem Standard-Haushalts-Verbrauchsprofil hat die Zeitumstellung nur einen geringen Einfluss.

 

Übersicht Schweiz:

 

Übersicht Deutschland:

 

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