Photovoltaik-Zubau 2023: Deutschland erreicht 14 Gigawatt, Europa 56 Gigawatt
Die Europäische Union erlebt einen beeindruckenden Anstieg in der Photovoltaik-Leistung, der bis zum Ende dieses Jahres voraussichtlich 263 Gigawatt erreichen wird. Ein Zuwachs von erstaunlichen 27 Prozent im Vergleich zum Vorjahr unterstreicht die wachsende Bedeutung erneuerbarer Energien in der EU. In den letzten drei Jahren verzeichnete die Union kontinuierlich einen Zuwachs von über 20 Prozent pro Jahr in der Gesamtleistung der Photovoltaik-Installationen.
Internationale Rangliste: Niederlande führen, Deutschland stark vorne
Gemessen an der Photovoltaik-Leistung pro Einwohner nehmen die Niederlande die Spitzenposition ein, mit beeindruckenden 1280 Watt pro Einwohner. Deutschland folgt mit 985 Watt, gefolgt von Dänemark mit 832 Watt. Überraschenderweise findet man das sonnenreiche Spanien erst an sechster Stelle mit 748 Watt pro Einwohner.
Dachanlagen dominieren den Markt
Der europäische Photovoltaik-Markt wird maßgeblich vom Dachanlagen-Segment geprägt. Industrie, Gewerbe und Wohngebäude teilen sich einen beeindruckenden Marktanteil von 66 Prozent. Dieser Trend hat sich insbesondere in diesem Jahr verstärkt, da der Zuwachs auf die hohen Strompreise für Verbraucher zurückzuführen ist.
Herausforderungen für die Zukunft: Politische Bedingungen und regulatorische Hürden
Die weitere Entwicklung des Photovoltaik-Marktes in Europa hängt entscheidend von den politischen Bedingungen ab. Netzanschlusszeiten, Baugenehmigungen und Anschlussgebühren können als Hemmnisse für eine Marktentwicklung fungieren. Eine politische Veränderung in diesen Bereichen könnte den Weg für ein noch schnelleres Wachstum ebnen.
Europaweite Unterschiede bei Anschluss und Genehmigungen
Die Zeit, die benötigt wird, um eine Photovoltaik-Freiflächenanlage ans Netz zu bringen, variiert erheblich in Europa. Deutschland liegt im Mittelfeld, während Österreich zwischen 1,5 und 8 Jahren benötigt. Italien und die Niederlande benötigen zwischen 4 und 7 Jahren bzw. 2 und 3 Jahren. Einzige Ausnahme bildet Rumänien, wo der Netzanschluss zwischen einem und anderthalb Jahren erfolgt.
Polen als Vorreiter bei kleinen Photovoltaik-Anlagen
Besonders beeindruckend ist die Geschwindigkeit, mit der kleine Photovoltaik-Anlagen in Polen ans Netz gehen. Hier beträgt die benötigte Zeit lediglich einen Monat bis zum Anschluss. Im Vergleich dazu benötigt Deutschland zwischen einem und elf Monaten, die Niederlande zwischen zwei und drei Jahren, und österreichische Projektierer müssen zwischen einem und zwölf Monaten warten.
Die Zukunft der Photovoltaik in der EU ist vielversprechend, jedoch müssen politische und regulatorische Hürden überwunden werden, um das volle Potenzial dieser nachhaltigen Energiequelle zu entfalten.