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Fachtagung Netzanschluss 2025: Herausforderungen und Chancen für den PV-Ausbau
14. Juni 2025

Die Swiss Renewable Solutions (SRS) war zur Fachtagung «Netzanschluss» der Berner Fachhochschule eingeladen – eine Veranstaltung mit hochaktuellen Impulsen rund um Netzzugang, Wirtschaftlichkeit von PV-Strom und innovative Tarifmodelle. Wir teilen hier zentrale Erkenntnisse und ihre Bedeutung für die Energiezukunft der Schweiz – insbesondere im Hinblick auf den Photovoltaik-Ausbau: 

Die Energiewende schreitet technisch voran – doch netzseitig stösst sie an Grenzen. Der hohe Zubau an PV-Anlagen bringt Herausforderungen mit sich, die nicht allein mit Netzausbau zu lösen sind. Immer öfter führen Einspeisespitzen zu negativen Strompreisen und Netzengpässen. Der klassische PV-Betrieb mit maximaler Einspeisung und fixen Einspeisevergütungen passt nicht mehr zu einem flexiblen, dezentralen Energiesystem. 

 

Solarstrom am Limit: Wenn Einspeisung zum Problem wird 

Prof. Dr. Christof Bucher von der BFH brachte es auf den Punkt: „Die oberen 60 % der Anschlussleistung von Photovoltaikanlagen bieten kaum einen Mehrwert für das Stromsystem.“ In Zeiten hoher gleichzeitiger Einspeisung sinkt der Marktwert von Solarstrom auf null oder wird sogar negativ. 

Seine Prognose: Bereits in ein bis zwei Jahren wird das heutige Stromnetz PV-Spitzen kaum noch verkraften. Nur durch gezielte Flexibilisierung lässt sich die Energiewende ohne massive Mehrkosten realisieren. Ein „Weiter wie bisher“ ist angesichts bereits heute auftretender Einspeiseüberhänge – teilweise bei 80 % der Verbrauchslast – nicht tragbar. 

 

Marktorientierte Vergütung statt pauschaler Einspeisetarife 

Eine stärkere Marktintegration der PV ist unerlässlich. Zentrale Hebel sind stündlich differenzierte Marktpreise und daraus abgeleitete Preissignale. Diese motivieren Betreiber, ihre Einspeisung am Bedarf auszurichten, Eigenverbrauch zu erhöhen oder Energie zu speichern. 

 

Dynamische Tarife: Gesetzlich verankert, praxisnah gestaltet 

Das revidierte Stromversorgungsgesetz (StromVG) und die Stromversorgungsverordnung (StromVV) schaffen den rechtlichen Rahmen für dynamische Netztarife – künftig verpflichtend mit mindestens vier Tarifstufen, jährlich anpassbar. 

Auch die PV-Abregelung ist geregelt: Netzbetreiber dürfen bis zu 3 % der Einspeiseenergie pro Jahr ohne Vergütung abregeln. Der finanzielle Verlust ist gering, wegen zu diesen Zeitpunkten tiefen Strompreisentypischerweise unter 3 %, und dient der Netzstabilisierung bzw. der Vermeidung von hohen Netzausbaukosten. 

 

Flexible Verbraucher, intelligente Speicher: Voraussetzung für 45 TWh PV bis 2050 

Das Ziel von 45 TWh PV-Strom bis 2050 erfordert flexible Lasten und Speicher. Prognosen zeigen: Auf Netzebene 5 und 7 braucht es eine Flexibilitätssteigerung von bis zu 75 % bzw. 525 %, um die Netzintegration bis 2030 sicherzustellen. Intelligente Steuerungssysteme (EMS), Speicherlösungen und Lastverschiebung müssen zentrale Bestandteile der Netzplanung werden. 

Dabei geht es nicht nur um Technik, sondern auch um klare Marktsignale und investitionssichere Rahmenbedingungen. Die Fachtagung verdeutlichte: Die Zukunft des Strommarktes ist lokal, marktnah und dezentral intelligent.  

SRS sieht sich gut aufgestellt, diese Entwicklungen aktiv mitzugestalten – mit praxisnahen Lösungen für Netzanschluss, Eigenverbrauch und Speicherintegration. Bereits heute pflegt die SRS den Dialog mit den Netzbetreibern, um beidseits eine wirtschaftlich optimale Lösungen anzustreben. Unsere Erfahrung zeigt, dass dabei bereits viele Netzbetreiber fortschrittlich denken, leider jedoch noch nicht alle Netzbetreiber fair mitspielen wollen bzw. teilweise nicht einmal die gesetzlichen Grundlagen kennen. Angesichts der grossen gesetzlichen Veränderungen können wir das teilweise nachvollziehen, wünschen uns aber dennoch eine grössere Dialogbereitschaft seitens der Netzbetreiber. 

 

Konsens in der Branche: Dynamik statt Stagnation 

In der abschliessenden Podiumsdiskussion herrschte Einigkeit: Die Energiewende gelingt nur im Zusammenspiel von Markt, Technologie und Gesellschaft. Über 95 % der Teilnehmenden sprechen sich für dynamische Tarife aus – sowohl beim Energiepreis als auch bei der Netznutzung, beim Bezug wie bei der Einspeisung. 

Die vierte Fachtagung «Netzanschluss» zeigte klar: Die technische Machbarkeit der Energiewende ist gegeben – entscheidend ist jetzt die wirtschaftliche und regulatorische Umsetzung. Mit marktnahen Vergütungssystemen, flexiblen Tarifen und gezielter Kundenkommunikation lässt sich der nächste Schritt in Richtung Solarzukunft gestalten. 

Swiss Renewable Solutions gestaltet den Wandel aktiv mit – und unterstützt Sie mit innovativen, praxistauglichen Lösungen. Lassen Sie uns gemeinsam die Solarzukunft realisieren. Unsere Partner und Kunden können sicher sein, dass wir uns für sie mit Kompetenz für die besten Netzanschlussbedingungen einsetzen – wir sitzen als Anlagenbetreiberin im selben Boot.  Kontakformular 

 

Fachtagung Netzanschluss 2025

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