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Rückblick auf die Swissbau 2024
18. März 2024

Nachhaltigkeit als Hauptthema

Wie fast überall, war das Thema Nachhaltigkeit auch auf der Swissbau 2024 stark im Fokus. Bei den Ausstellern sowie in Präsentationen und Workshops wurden Themen wie nachhaltige Baustoffe, Möglichkeiten der Kreislaufwirtschaft oder ressourcenschonendes Bauen aufgegriffen. Viele gute Ideen und Ansätze sind vorhanden, doch beim Messebesuch fragten wir uns, wird auch gehandelt? 

 

Unsere Maßnahmen

Wenn man sich so eine Frage stellt, muss man zuerst vor der eigenen Haustüre aufräumen.  

SRS verfolgt eine breite Nachhaltigkeitsstrategie mit dem Ziel, nicht nur bei den Kunden die CO2-Emissionen zu reduzieren, sondern auch in der Firma intern. So haben wir uns beispielsweise dafür eingesetzt, dass auf unserem Firmensitz in Baar (wir sind dort eingemietet) eine PV-Anlage installiert wird. Geschäftsreisen werden per Zug oder Carsharing gemacht. Für kürzere Distanzen haben wir Firmenfahrzeuge, welche ausschliesslich elektrisch betrieben werden. Beim Einkauf der PV-Anlagen achten wir genaustens auf die Qualität und Langlebigkeit der Komponenten. 

 

Zurück zur Swissbau. Folgende Themen sind uns besonders geblieben: 

 

An der Keynote-Session des SVLW (Verein für Luft- und Wasserhygiene) zum Thema Nachhaltigkeit in der Gebäudetechnik haben wir festgestellt, wie viele Parallelen es zwischen Luftqualitätsoptimierungsmassnahmen und Photovoltaik gibt. 

Dass die Umsetzung von Massnahmen zur Verbesserung der Luftqualität bzw. zur Herstellung von Solarstrom mit Nutzen verbunden ist, liegt auf der Hand (höhere Arbeitsproduktivität bei besserer Luft, attraktive Strompreise mit eigener PV-Anlage). Trotzdem ist es oftmals schwierig, ein konkretes Projekt auch zu realisieren. Es fehlt an der Entscheidungsfreudigkeit der Gebäudeeigentümer und dauert lange, bis Massnahmen umgesetzt werden. Auch bei SRS kämpfen immer wieder mit dieser Herausforderung wieder. Fehlt es nach wie vor an Verständnis für unsere Lösungen? Müssen wir mehr Bewusstsein schaffen? Braucht es attraktivere Finanzierungsmöglichkeiten? 


Wir haben mit Martin Bäumle, Nationalrat und ehemaliger Präsident der GLP, und Konstantin Meier von Deloitte darüber gesprochen und haben folgende Erkenntnisse aus den Gesprächen mitgenommen:

  • Ohne Vorschriften läuft leider nichts. Man kann die Leute nicht zwingen, kann aber z.B. bei der Vergabe der Baubewilligung einen gewissen Druck aufbauen.
  • Es braucht mehr und bessere Beratung. Die Leute müssen überzeugt werden, dass sich das Investment lohnt.
  • Der Energiepreis für nicht erneuerbare Energien sollte deutlich anhoben und die Differenz per Lenkungsabgabe / Rückerstattung umverteilt werden, um so Investitionen durch preisliche Anreize zu fördern.
  • Auch wenn wir grundsätzlich gegen einen Zwang sind, ist in diesem Fall ein Eingriff vom Staat mit Vorschriften wohl nötig – sonst passiert wenig und vor allem dauert es zu lange.   

 

Eine weitere spannende Diskussion wurde von der SIA (Schweizerischer Ingenieur- und Architektenverein) zum Thema Architektur und Netto-Null veranstaltet. Dies waren die Hauptpunkte, welche die Experten zur CO2-Reduktion beim Bauen aufführten: 

Graue Emissionen sind der grösste Teil beim Bauen, vielfach sind diese aber aktuell nicht vermeidbar. Aus diesem Grund sollten Neubauten möglichst vermieden und der Fokus stärker auf die Sanierung von Gebäuden gelegt werden. Massnahmen zur Erhöhung der Langlebigkeit von Gebäuden sollen gefördert werden. 

Effizienz-Maximierung: Ressourcen sollen effizienter genutzt werden, auch die Wahl der Ressourcen ist essentiell. 

Suffizienz: Effizienz alleine reicht nicht, man muss künftig genügsamer bauen, z.B. die technische Komplexität der Gebäude und somit Betriebsemissionen reduzieren. 

Anreize setzen: Bis sich neue, ressourcenschonende Standards durchgesetzt haben, braucht es finanzielle Anreize, Labels und Vorschriften. 

 

Fazit

Alle sind sich einig, dass man sich nicht auf einzelne Massnahmen versteifen sollte. Je nach Situation, Lage, Ansprüchen der Nutzer etc. muss eine individuell passende Lösung gefunden werden. Mit Kreativität ist das Ziel von Netto-Null aber auch in der Architektur realistisch.

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