

In einer Welt, in der die globale Strahlungsbilanz eher Rückgänge verzeichnet, ist Mitteleuropa eine bemerkenswerte Ausnahme. Sowohl in der Schweiz als auch in Deutschland zeigt sich seit Jahrzehnten ein stetiger Anstieg der Sonneneinstrahlung. Diese Entwicklung hat nicht nur Auswirkungen auf das Wettergeschehen, sondern auch auf Bereiche wie Solarenergie, Tourismus und Landwirtschaft.
Langfristiger Trend: Zunahme um 1 % pro Dekade
Eine vielbeachtete Studie von Wild et al. (2015) untersuchte globale und regionale Trends der solaren Einstrahlung. Die Analyse ergab: Während in vielen Regionen der Erde – insbesondere in Teilen Asiens und Afrikas – eine Abnahme der Sonneneinstrahlung beobachtet wurde, stieg sie in Mitteleuropa an. Für Deutschland und die Schweiz lag der Zuwachs bei etwa 1 % pro Dekade. Hauptursache sei die rückläufige Bewölkung über Europa, die mehr direkte Sonnenstrahlung an die Erdoberfläche durchlässt.
Aktuelle Entwicklungen: 2023 erneut überdurchschnittlich sonnig
Die Auswertungen des Copernicus Climate Change Service zeigen, dass 2023 in Europa erneut ein Jahr mit überdurchschnittlicher Sonnenstrahlung und geringer Bewölkung war. Die Sonnenscheindauer lag 4,1 % über dem Mittel der Referenzperiode 1991–2020. Zwar wurde damit der Rekordwert von 2022 (6,3 %) nicht erreicht, jedoch waren alle Jahre seit 2006 – mit Ausnahme von 2010 – sonniger als im langjährigen Mittel.
Auch die Werte der Globalstrahlung (surface solar radiation) lagen 2023 über dem Durchschnitt. Die stärksten positiven Abweichungen von bis zu 10 % traten in Nordeuropa auf, während Mitteleuropa – einschliesslich der Schweiz und Deutschlands – ebenfalls stabile Zunahmen verzeichnete. Erwartungsgemäss ging die gestiegene Strahlung mit einer unterdurchschnittlichen Wolkenbedeckung einher.
Besonders hervorzuheben ist der Monat September 2023, in dem europaweit die deutlichsten Anomalien bei Sonnenschein, Strahlung und Bewölkung auftraten.
Schweiz: Erste Jahreshälfte 2025 mit starken Kontrasten
Quelle: Region: Nordwestschweiz, zentrales und östliches Mittelland, https://www.meteoschweiz.admin.ch/service-und-publikationen/applikationen/klima-monitor.html#tab=climate-monitor-diagram
Der Juni 2025 war in der Schweiz aussergewöhnlich warm, trocken und sonnig: Mit einer Durchschnittstemperatur von 19,5 °C lag der Monat um 3,5 °C über dem Klimamittel, die Sonnenscheindauer stieg auf 309,2 Stunden – das sind 34 % mehr als im langjährigen Durchschnitt. Gleichzeitig fiel mit 92,1 mm nur rund 84 % des üblichen Niederschlags. Diese klimatischen Bedingungen wirkten sich spürbar auf den Energieverbrauch und die Stromproduktion aus: Der Kühlbedarf in Gebäuden stieg stark an, während durch die hohe Sonneneinstrahlung die Photovoltaik-Erträge neue Monatsrekorde erreichen konnten. Solche Wetterlagen zeigen, wie eng Klimavariabilität und Energiefragen miteinander verknüpft sind – mit Chancen für die Solarenergie, aber auch Herausforderungen für die Versorgungssicherheit und Netzinfrastruktur.
Ein Blick auf die aktuellen Monatsauswertungen von MeteoSchweiz zeigt für das laufende Jahr 2025 ein ungewöhnlich kontrastreiches Bild der monatlichen Sonnenscheinwerte. Während die Monate Februar und Juli 2025 durch besonders tiefe Sonnenscheinstunden auffielen – was sich in entsprechend geringer PV-Produktion widerspiegelte –, lagen die Werte im Mai deutlich über dem langjährigen Durchschnitt. Die Klimamonitor-Diagramme und monatlichen Strahlungskarten verdeutlichen, dass insbesondere im Frühling (mit Ausnahme des Jahres 2024) in der Schweiz verbreitet positive Anomalien der Globalstrahlung zu beobachten waren – ein Zeichen für eine Fortsetzung des langfristigen Trends.
Die kontinuierliche Zunahme der Sonnenstrahlung ist für die Energiewende von grosser Relevanz. Sie verbessert die Ertragsprognosen für Photovoltaikanlagen in Deutschland und der Schweiz und macht diese Standorte noch attraktiver für Investitionen in die Solarenergie. Gleichzeitig liefern die Entwicklungen wertvolle Informationen für die Klimamodellierung, denn sie zeigen, wie stark sich regionale Klimavariablen von globalen Trends unterscheiden können.
Der langfristige Trend einer zunehmenden Einstrahlung in Mitteleuropa setzt sich fort – mit positiven Auswirkungen auf die Solarenergieproduktion und klaren klimatischen Signalen. Die Schweiz und Deutschland zählen zu den Profiteuren dieses Wandels – sowohl im energiewirtschaftlichen als auch im meteorologischen Sinne.
Nutzen Sie die Sonne clever: Profitieren Sie vom langjährigen Trend steigender Einstrahlung in Deutschland und der Schweiz!
Lassen Sie sich von Swiss Renewable Solutions individuell beraten – für eine nachhaltige und wirtschaftlich attraktive Stromproduktion auf Ihrem eigenen Dach.
👉 Jetzt Kontakt aufnehmen und selbst Energie erzeugen!