menu
DJI_0198-1-aspect-ratio-900-900 DJI_0198-2-aspect-ratio-2560-1440
Plusenergie Burgholz: Ein Leuchtturmprojekt für die Energiezukunft der Schweiz
14. November 2025

Am 29. Oktober 2025 fiel im Dachstock der Power Jet AG der offizielle Startschuss für das Projekt Plusenergie Burgholz – ein Meilenstein für die nachhaltige Energiezukunft des Industrieareals Burgholz im Diemtigtal (BE) und die dortigen Industriebetriebe. 

Das Vorhaben wurde von der Gemeinde Diemtigen, dem Naturpark Diemtigtal, dem Kanton Bern und der Wyss Academy for Nature initiiert und in enger Zusammenarbeit mit Green Energy Venture als organisierendem Partner sowie weiteren Unternehmen aus der Energiebranche vorangetrieben – mit dem Ziel, das Industrieareal zu einem energieeffizienten, klimafreundlichen und wirtschaftlich zukunftsfähigen Standort zu entwickeln. 

Ein wegweisendes Energie- und Industrieprojekt 

Das Projekt verfolgt drei zentrale Ziele: 

  • Klimaschutz: Reduktion des CO₂-Ausstosses 
  • Versorgungssicherheit: Aufbau eines nachhaltigen lokalen Energiesystems 
  • Wettbewerbsfähigkeit: Langfristige Senkung der Energiekosten für Unternehmen 

Dazu sollen regionale Ressourcen genutzt, Betriebe vernetzt und innovative Technologien integriert werden – von erneuerbarer Stromproduktion über Gebäudeeffizienz bis zur nachhaltigen Mobilität. 

Ein Schlüsselbaustein ist die intelligente Sektorkopplung: Strom, Wärme, Mobilität und Speicher werden vernetzt gedacht, um Energie flexibel und effizient zu nutzen. 

Fachinput von Swiss Renewable Solutions 

„Photovoltaik – gestern, heute, morgen“ 

In seinem Vortrag spannte Roman Gysel, Geschäftsführer der Swiss Renewable Solutions AG, den Bogen von den Anfängen der PV bis zur heutigen Systemphase und gab einen Ausblick auf die Entwicklungen der nächsten Jahre. 

Vier Generationen der Photovoltaik – ein Technologiewandel in Rekordzeit 

In seinem Vortrag zeichnete Roman Gysel die rasante Entwicklung der Photovoltaik nach. Was einst als kostspielige Nischentechnologie begann, hat sich innerhalb weniger Jahrzehnte zur tragenden Säule einer modernen Energieversorgung entwickelt. 

Von den frühen Pionierjahren bis zur heutigen Systemintegration hat die Photovoltaik einen bemerkenswerten Wandel durchlaufen. Bis etwa 2008 war Solarenergie vor allem eine teure Nischentechnologie mit aufgeständerten Anlagen und kleinen Stückzahlen. Mit Fördermodellen wie der KEV in der Schweiz setzte anschließend ein massiver Ausbau ein, der zu sinkenden Kosten und steigenden Wirkungsgraden führte. Ab 2015 beschleunigte die Industrialisierung, insbesondere durch China, den globalen Durchbruch — Solarstrom wurde vielerorts günstiger als Netzstrom. Heute befinden wir uns in der Systemphase: Speicher, Netzintegration, Eigenverbrauch und intelligente Energiesteuerung bestimmen den Wert von PV-Anlagen. Es geht nicht mehr nur um die Module, sondern um smarte Gesamtsysteme, die lokal Energie erzeugen, speichern und optimal nutzen. 

Ein eindrückliches Zeichen dieser Entwicklung: Die weltweite installierte PV-Leistung hat sich innerhalb von nur zwei Jahren von 1 auf 2 Terawatt verdoppelt. Ein technologischer Meilenstein, der zeigt, wie schnell sich die Energiewelt heute verändert. 

Schweiz im Wandel: Von Einspeisung zu Eigenverbrauch 

Ein zentrales Thema im Vortrag war die veränderte Logik in der Schweiz: 

Der Wert entsteht nicht mehr primär beim Einspeisen, sondern im lokalen Verbrauch. 

Daher rücken EigenverbrauchLastmanagement und lokale Energieverbünde (LEG/ZEV) in den Vordergrund. 

Schlüsselhebel, die Roman Gysel nannte: 

  • Photovoltaik + Speicher + Energiemanagementsystem (EMS) für höhere Eigenverbrauchsquote 
  • Steuerung von Wärme- und Kälteerzeugung 
  • intelligente Ladeprofile für Elektromobilität 
  • Peak-Shaving zur Entlastung der Netze 
  • Lokale Vermarktung und Nutzung von Arealstrommodellen 

Schon wenige EMS-Regeln können spürbar Wirkung zeigen – eine Botschaft, die bei den teilnehmenden Unternehmen auf grosses Interesse stiess. 

Praxisbeispiel: Energiehub Aefligen 

Als Referenz stellte SRS zudem den Energiehub Aefligen vor – ein System aus Photovoltaik, Batteriespeicher, Wasserkraft und Steuerungstechnologien.
Das Beispiel zeigte: 

  • wie lokale Energieflüsse orchestriert werden können 
  • wie Resilienz und Kosteneffizienz steigen 
  • und wie lokale Wertschöpfung entsteht 

Ein greifbares Vorbild für das Burgholz-Areal. 

SRS als Umsetzungspartner 

Zum Abschluss gab Roman Gysel einen kurzen Einblick in die Leistungen der Swiss Renewable Solutions: 

  • Planung & Finanzierung 
  • Bau, Betrieb & Service 
  • Vermarktung &Energiemanagement  

Als Contractor übernimmt SRS Marktrisiken, Betriebsaufgaben und Komplexität – ein Angebot, das besonders für Unternehmen interessant ist, die Energieoptimierung ohne eigene Ressourcen vorantreiben möchten. 

CTA: Unternehmen im Areal sind eingeladen, Lastprofile zu teilen, um Potenziale und Contracting-Modelle konkret zu berechnen. 

Neben Roman Gysel brachte auch Kevin Beutler von Helion Energy AG / Volton spannende Perspektiven ein, etwa zu Energiespeichern, E-Mobilität und realisierten Projekten. Die Beiträge zeigten deutlich, wie innovative Technologien und lokale Kooperationen den Wandel beschleunigen.

Der Auftakt des Projekts „Plusenergie Burgholz“ hat gezeigt: 

  • Photovoltaik ist zur kosteneffizienten Leit-Energiequelle geworden 
  • Eigenverbrauch + Speicher + Steuerung bilden die neue Erfolgsformel 
  • Regionale Energieprojekte entwickeln sich zu wirtschaftlichen Standortvorteilen 
  • Kooperation zwischen Gemeinden, Unternehmen und Forschung ist entscheidend 

Swiss Renewable Solutions ist stolz darauf, dieses Pilotprojekt mitzugestalten und gemeinsam mit den regionalen Akteuren einen Weg in die energiepositive Zukunft zu ebnen. 

WordPress Cookie Notice by Real Cookie Banner