Parkplatz-PV für Firmenparkplätze: Nachhaltige Energie direkt vor der Tür
Die Energiewende ist in vollem Gange und Unternehmen in Deutschland können aktiv zur Erreichung der Klimaziele beitragen – mit Photovoltaikanlagen auf Firmenparkplätzen. Parkplatz-PV, also die Installation von Solaranlagen über Parkflächen, bietet eine effiziente Lösung zur Doppelnutzung bereits versiegelter Flächen und kombiniert Umweltschutz mit wirtschaftlichen Vorteilen. Diese innovative Technik wird zunehmend von der Politik gefördert sowie gefordert und ist ein wichtiger Baustein, um den steigenden Energiebedarf nachhaltig zu decken.
Parkplatz-PV: Flächen sinnvoll nutzen und dabei Kosten sparen
Parkplätze bieten riesige ungenutzte Flächen, die sich ideal für die Installation von Photovoltaikanlagen eignen. Die EU-Gebäuderichtlinie EPBD 2024 schreibt Solarpflichten in allen Mitgliedsstaaten vor, um die ambitionierten Klimaziele zu erreichen. Auch in Deutschland gibt es in vielen Bundesländern bereits Solarpflichten für Neubauten und Parkplätze. Parkplatz-PV trägt nicht nur zur Reduzierung von CO2-Emissionen bei, sondern bietet Unternehmen auch die Möglichkeit, die erzeugte Solarenergie direkt vor Ort zu nutzen, zum Beispiel zum Laden von Elektrofahrzeugen.
Vorteile von Parkplatz-PV
→ Doppelnutzung von Flächen: Bereits versiegelte Parkflächen werden für die Energieerzeugung genutzt. Das bedeutet, dass Unternehmen keine zusätzlichen Flächen bebauen müssen, um Solaranlagen zu installieren.
→ Komfort und Treibstoffersparnis: Im Sommer bleiben die Fahrzeuge im Schatten, sodass sich der Innenraum weniger stark erhitzt. Das macht das Einsteigen für Mitarbeiter und KundenPartner angenehmer und reduziert den Bedarf an Klimaanlagen. Weniger Klimatisierung führt zudem zu einer Senkung des Treibstoffverbrauchs.
→ Kostenersparnis: Die erzeugte Solarenergie kann zur Eigenversorgung genutzt werden, was den Bezug von teurem Netzstrom reduziert und Energiekosten senkt. Damit bekommt der Kunde den Carport kostenlos dazu.
→ Schutz der Fahrzeuge: Photovoltaik-Carports schützen parkende Fahrzeuge vor Witterungseinflüssen wie Sonne, Regen und Hagel. Das erhöht die Langlebigkeit von Fahrzeugen und reduziert Schäden.
→ Imagegewinn: Unternehmen, die auf nachhaltige Energielösungen setzen, verbessern ihr öffentliches Image und zeigen Engagement im Bereich des Umweltschutzes.
Riesiges Flächenpotenzial in Deutschland
Das Potenzial von Parkplatz-PV ist enorm. Wissenschaftler des Forschungszentrums Jülich und der RWTH Aachen haben eine geospatiale Analyse durchgeführt, die zeigt, dass in Deutschland ein technisches Potenzial von 24,6 Gigawatt für Parkplätze mit mehr als 35 Stellplätzen besteht. Nordrhein-Westfalen weist mit 5 Gigawatt das größte Potenzial auf. Dieses riesige Flächenpotenzial bietet Unternehmen eine hervorragende Gelegenheit, ihre Parkplätze in Energieerzeuger zu verwandeln und gleichzeitig zur Energiewende beizutragen.
PV-Pflichten in Deutschland: Ein Überblick
In vielen Bundesländern gelten bereits Solarpflichten für Parkplätze. Hier eine kurze Übersicht:
→ Baden-Württemberg: Seit 2024 gilt eine PV-Pflicht für Parkplätze mit mehr als 35 Stellplätzen.
→ Nordrhein-Westfalen: Seit 2022 müssen neue Parkplätze mit mindestens 35 Stellplätzen mit PV-Anlagen ausgestattet werden.
→ Schleswig-Holstein: Ab 2023 gilt die Pflicht für Parkplätze ab 100 Stellplätzen.
→ Hamburg: Seit 2024 müssen 40 % der geeigneten Flächen auf Parkplätzen mit mehr als 35 Stellplätzen mit PV belegt werden.
Bundesland | Dachpflicht | Parkplatz | Parkplatzpflicht | Quelle |
Baden-Württemberg | 01.01.2023 | 01.01.2024 | ||
Bayern | 01.03.2023 | 01.01.2025 | Link | |
Berlin | 01.01.2023C | Link | ||
Brandenburg | Bei der Errichtung von Gebäuden mit einer Dachfläche von mindestens 50 m² sind mindestens 50 % der Dachfläche mit Photovoltaikanlagen auszustatten. Diese Verpflichtung besteht auch bei vollständiger Erneuerung der Dachhaut. Entscheidend für den Stichtag ist der Baueintragseingang bei der Bauaufsichtsbehörde. |
Link | ||
Bremen | 01.01.2024 | Link | ||
Hamburg | 01.01.2023 | 2027 | Link | |
Hessen | 29.11.2023 | 29.11.2024 | Link | |
Mecklenburg-Vorpommern | keine Solarpflicht | |||
Niedersachsen | 01.01.2023 | 2025 | Link | |
Nordrhein-Westfalen | 01.01.2024 | 01.01.2022 | Link | |
Rheinland-Pfalz | 01.01.2023 | 01.01.2023 | Link | |
Saarland | Das Saarland sieht bisher nur eine Lastreserve für PV bei Neubauten von Nichtwohngebäuden vor. Mit einem Entwurf zur Änderung der Landesbauordnung soll eine Solarpflicht für öffentliche und gewerbliche Gebäude ab 100 m² Dachfläche eingeführt werden. Diese müssten dann bei Errichtung oder grundlegender Dachsanierung 60% der geeigneten Flächen für PV vorsehen. Bei Parkplätzen ab 35 Stellplätzen soll eine Solarpflicht eingeführt werden, die 60% der geeigneten Flächen betrifft. | Link | ||
Sachsen | keine Solarpflicht | |||
Sachsen-Anhalt | keine Solarpflicht | |||
Schleswig-Holstein | 01.01.2023 | 01.01.2023 | Link | |
Thüringen | keine Solarpflicht | Das Bundesland möchte jedoch, wie auch im Thüringer Klimagesetz festgehalten, bis zum Jahr 2040 seinen Energiebedarf in der Gesamtbilanz durch einen Mix aus Erneuerbaren Energien vollständig decken. Zur Erreichung dieses Ziels ist die Fortsetzung des Förderprogramms “Solar-Invest” und eine Photovoltaik-Pflicht geplant. |
Diese Regelungen zeigen, dass viele Bundesländer proaktiv Maßnahmen ergreifen, um den Ausbau der Solarenergie zu fördern.
PV-Pflichten in der Schweiz
Auf nationaler Ebene gibt es keine Solarpflicht für Parkplätze. Es gibt in verschiedenen Kantonen politische Vorstösse zum Thema (ZH, BE, LU, ZG, ) und auch das Potential wurde schon mehrfach abgeschätzt mit ca. 2-3 GWp («InfraSolaire», 2021, Renera Energy ) bzw. 1400 MWp (ZHAW, 2023, Digital Collection zhaw).
Es existiert hingegen eine Plicht für die Erstellung von Solaranlagen (thermisch oder elektrisch) beim Bau neuer Gebäude mit einer anrechenbaren Gebäudefläche von mehr als 300 m2 (Energiegesetz, EnG, Art. 45a, Fedlex). Die Anlagen können an Dächern oder an Fassaden gebaut werden. Die Kantone können diese Grenze auch reduzieren.
PV-Pflichten in Frankreich
In Frankreich gibt es bereits seit 2023 eine Solarpflicht für Parkplätze (Article 40 de la loi ApER, Legifrance). Dabei müssen Parkplätze im Freien mit einer Fläche von mehr als 1 500 Quadratmetern auf mindestens 50% dieser Fläche mit «energieproduzierenden Schattenspendern», also Solar-Carports ausgestattet sein.
Wirtschaftlichkeit von Parkplatz-PV
Ein oft genannter Kritikpunkt bei Parkplatz-PV sind die höheren Kosten im Vergleich zu Dachanlagen. Diese ergeben sich vor allem durch die speziellen Unterkonstruktionen, auf denen die Solarmodule installiert werden müssen. Die Investitionskosten sind etwa 50 % höher, jedoch können durch Synergieeffekte, wie das Laden von Elektrofahrzeugen oder die Einspeisung von überschüssigem Strom ins Netz, die Mehrkosten ausgeglichen werden.
Bei SRS bieten wir auch für Solarports bzw. Parkplatz-PV Contracting-Lösungen in verschiedenen Varianten mit und ohne Grundgebühr, um die finanzielle Last für Unternehmen zu übernehmen.
Erfolgreiche Projekte setzen Maßstäbe
Ein Beispiel für die erfolgreiche Umsetzung von Parkplatz-PV ist der größte PV-Parkplatz Deutschlands, der von der Mosolf-Gruppe in Sachsen errichtet wird. Auf einer Fläche von neun Hektar werden 35.000 Solarmodule installiert, die nach Fertigstellung 16 MW Strom erzeugen und 6.000 Stellplätze überdachen werden. Solche Projekte setzen Maßstäbe und zeigen das enorme Potenzial, das Parkplatz-PV bietet.
EU-Gebäuderichtlinie und Solarpflichten
Die EU treibt den Ausbau der Solarenergie mit der Gebäuderichtlinie EPBD 2024 voran, die Solarpflichten in allen Mitgliedstaaten vorschreibt. Auch Deutschland hat die Solarpflicht in mehreren Bundesländern eingeführt, doch auf Bundesebene wird eine einheitliche Regelung voraussichtlich nicht mehr in dieser Legislaturperiode umgesetzt. Dennoch zeigt die Vielzahl an Regelungen auf Länderebene, dass die Nutzung von Solarenergie auf Parkplätzen eine wichtige Rolle in der Energiewende spielt.
Fazit: Jetzt in Parkplatz-PV realisieren
Die Parkplatz-PV bietet Unternehmen in Deutschland eine zukunftsweisende Lösung, um ungenutzte Flächen effizient zu nutzen, Energiekosten zu senken und einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Besonders in den Bundesländern mit bereits bestehenden Solarpflichten lohnt sich eine frühzeitige Planung, um von den aktuellen Förderungen und Vergünstigungen zu profitieren.